Mineraltyp – Rauchquarz
Eine Vielzahl von Quarz.
Eine rauchgraue, braune bis schwarze Quarzsorte, die ihre Farbe der Gammastrahlung und dem Vorhandensein von Spuren von Aluminium im Kristallgitter verdankt (Griffiths et al., 1954; O'Brien, 1955). Durch die Bestrahlung übertragen die Aluminium-Al(+3)-Atome, die Si(+4) im Gitter einer [AlO4]-Gruppe ersetzen, ein Elektron auf ein benachbartes einwertiges Kation (häufig Li+) und bilden ein [AlO4/Metall0]0 Farbzentrum (O'Brien, 1955). Der Name Morion wird für schwarzen Rauchquarz verwendet.
Rauchquarz ist dichroitisch (von dunklerem Gelbbraun zu hellerem Rotbraun), wenn er in polarisiertem Licht betrachtet wird. Das Foto links zeigt den Farbwechsel in einem Rauchquarzkristall, der vor einem LCD-Display gedreht wird, das als Quelle für polarisiertes Licht dient. Die Farbe von Rauchquarz ist hitzeempfindlich und verblasst bei Temperaturen über 200–300 °C oder bei längerer Einwirkung von UV-Licht. Dieser Farbverlust kann durch Gammabestrahlung der Kristalle rückgängig gemacht werden. Rauchquarz kommt in vielen verschiedenen Umgebungen vor, ist jedoch am charakteristischsten für Taschen in magmatischen Gesteinen und Pegmatiten. Die Quarzkörner in Graniten und verwandten Gesteinen sind oft rauchig. Rauchquarz weist viele verschiedene Habitus und kristallographische Formen auf, nadelförmige Kristalle mit rauchiger Farbe sind jedoch nicht bekannt. Kristalle, die bei relativ hohen Temperaturen gewachsen sind, insbesondere makromosaische Quarzkristalle, wie sie in Pegmatiten und Alpenspalten vorkommen, sind oft gleichmäßig gefärbt, während Kristalle aus anderen Umgebungen oft eine Farbzonierung in Form mehrerer Phantome aufweisen. Bei Zepter- und Skelettquarzen kann die Farbe an den Rändern des Kristalls intensiver sein.
Hinweis: Sehr oft werden schwarze oder braune Kristalle, die durch Einschlüsse von Mineralien oder organischem Material gefärbt sind, fälschlicherweise als „Rauchquarz“ oder „Morion“ bezeichnet. Typische Beispiele für solche Fehlbezeichnungen sind in Sedimentgesteinen eingebettete schwarze Quarzkristalle, wie sie in Italien und Spanien in Gips, Anhydrit und Kalkstein vorkommen. Echter Rauchquarz kann durch seinen Dichroismus von Kristallen unterschieden werden, die durch Einschlüsse gefärbt sind.
Physikalische Eigenschaften
Glanz: GlasartigTransparenz: Transparent, durchscheinend
Farbe: grau, braun, schwarz. Dichroitisch: dunkleres Gelbbraun bis helleres Rotbraun
Härte: 7 auf der Mohs-Skala
Zähigkeit: Spröd
Spaltung: Keine
Bruch: Muschel
Chemische Eigenschaften
Formel: CaSO4Aufgeführte Elemente: Ca, O, S
Häufige Verunreinigungen: Sr,Ba,H2O